Mit ein wenig Unterstützung zum Stillglück

Mit ein wenig Unterstuetzung zum Stillglueck

Schon während meiner ersten Schwangerschaft wusste ich: Ich werde stillen!
Bereits seit Urzeiten stillen Mütter ihre Babys. Es bietet dem Säugling alles, was er für eine gesunde Entwicklung braucht – und noch viel mehr: Neben den enthaltenen Nährstoffen schenkt das Stillen Mutter und Kind einmalige Momente der Nähe.

Startschwierigkeiten beim Stillen

Meine Kinder erkunden die Welt mittlerweile schon sehr selbstständig… doch die Stillzeit ist in meiner Erinnerung noch immer eine wunderbare, magische Zeit.
Aber der Anfang war gar nicht so leicht, wie gedacht!
Wie oft saß ich in den ersten Monaten mit schreiendem Baby im Arm, schmerzhaft wunden Brustwarzen und Tränen in den Augen auf dem Sofa?

Milchstau und Brustentzündung kennen wohl die meisten jungen Mütter. Oft zeigt der Körper mit diesen Symptomen, wie wenig wir Frauen doch oft auf unsere Bedürfnisse hören. Manchmal verhindern die Stresshormone im Wochenbett tatsächlich, dass die Milch ‘einfach fließen’ kann.

Stillen und Schwangerschaft

Mit ein wenig Unterstützung zum Stillglück

Mit einer Hebamme an meiner Seite erlebte ich die Stillzeit meines zweiten Kindes viel entspannter.
Ich lernte die Ruhe des Wochenbetts zu schätzen und Unterstützung anzunehmen. Emotional sehr viel stabiler als nach der ersten Geburt, konnte ich die stillen Momente, die Wärme und die Geborgenheit zwischen mir und meinem Baby viel intensiver genießen.

Hebammen begleiten nicht nur werdende Mamas während der Schwangerschaft und der Geburt, sondern sie begleiten sie darüber hinaus auch im Wochenbett. Denn in der ersten Zeit mit Baby können auch bei erfahrenen Müttern viele Fragen aufkommen. Eine Hebamme ist eine Begleiterin für Schwangerschaft und Stillen. Alternativ ist eine Stillberaterin eine verständnisvolle und kompetente Ansprechpartnerin: bei Schwierigkeiten in den ersten Tagen ebenso wie beim manchmal recht herausfordernden Abstillen.


Stillen im Laufe der Jahrhunderte

Es ranken sich zahlreichen Mythen und Ammenmärchen um das Stillen.
Mein Idealbild vom ‘natürlichen Stillen’ geriet gehörig ins Wanken, als ich las, dass
es bis ins 19. Jahrhundert hinein üblich war, Kinder durch Ammen säugen zu lassen. Wohlhabende Städter gaben ihr Kind oft sogar für zwei Jahre in die Obhut einer Amme auf dem Land.
Ärmere Menschen wichen sogar auf vierbeinige Ammen aus und ließen das Baby direkt an den Eutern von Ziegen oder Schafen saugen.

Erst 1866 wurde die erste leicht verwendbare Flaschennahrung erfunden – doch bis dahin haben längst nicht alle Mütter ihre Babys gestillt. Im alten Ägypten wurden ebenso wie im europäischen Mittelalter wurden beispielsweise ‘Fläschchen’ aus Ochsenhörnern und Kuheutern genutzt.

Übrigens: Wollte eine Frau dennoch selbst stillen, fand sie wenig Unterstützung und seltsam anmutende Ratschläge. Zur Milchbildung sollte sie beispielsweise in Honigwein eingelegte Regenwürmer verzehren.
Heute kann sich jede werdende Mutter bereits in der frühen Schwangerschaft Kontakt zu einer Hebamme oder einer Stillberaterin aufnehmen. Sie bereitet Wickel für die entzündete Brust, erklärt einfühlsam die verschiedenen Stillpositionen und ist bei den unweigerlich aufretenden Unsicherheiten und Zweifeln eine liebevolle Ratgeberin.

Auf einen Blick

Keine Frage: In der Muttermilch sind alle Nährstoffe in idealer Zusammensetzung enthalten, die das Baby für eine gesunde Entwicklung benötigt.
Aber Stillen ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es spendet Nähe und Geborgenheit, dient als Trostpflaster und Einschlafhilfe und ist darüber hinaus eine wertvolle gesundheitliche Prävention – für Mutter und Kind.
Die körperliche Zuwendung und die Unterstützung des noch unausgereiften Immunsystems sind nur zwei der vielen Vorteile, die das Stillen bietet.

Untersuchungen belegen ein geringeres Risiko des plötzlichen Kindstods sowie des Übergewichts im späteren Leben. Die junge Mutter profitiert von einer beschleunigen Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt und später von einem geringeren Brustkrebsrisiko.

Ja, das Stillen ist – besonders zu Beginn und beim ersten Kind – eine Herausforderung. Doch Hebammen und Stillberaterinnen sind eine wunderbare Hilfe auf dem Weg dem eigenen Körper zu vertrauen und den Mut zu finden, sich trotz mancher Hürde bedingungslos auf die Bedürfnisse des Säuglings einzulassen.

Mit ein wenig Glück zum Stillglück